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Hühnerhaltung - Der Freilauf
Zur Hühnerhaltung benötigt man einen Hühnerstall, das ist sicher jedem klar. Wer seinen Hühnern jedoch ein artgerechtes Heim schaffen möchte benötigt nehmen einem passend eingerichteten
Hühnerstall auch einen Freilauf. Hühner lieben es im Gras zu picken, zu scharren und sich auf einer großen Fläche auszutoben. Ein Freilauf bietet den Hühnern diese Möglichkeiten und schafft ein
natürliches Umfeld. Im folgenden Artikel möchten wir auf die Strukturierung des Freilaufes eingehen. Wir möchten darin von unseren
Erfahrungen berichten und Tipps zur Aufteilung geben.
Wiesenbereich
Der größte Anteil des Freilaufes sollte auf eine Wiese oder einen Rasen entfallen. Hier können die Hühner toben und nach Kräutern und Gräsern picken. Entweder man verwendet dazu einen Rasen, der
recht kurz gemäht wird oder eine Wiese auf die die Hühner nur bei gutem Wetter dürfen. Dürfen die Hühner immer, speziell auch bei Regen und Nässe, auf die Wiese, so wird aus der grünen Grasnarbe
durch das Scharren schnell ein "Acker". Ein sehr positiver Aspekt einer vielfältigen Wiese ist, dass sich die Hühner einen Teil des Futters selbst suchen. Gräser und Kräuter sind gesund und
reduzieren die Menge des Hühnerfutters, das man zufüttern muss.
Der Rückzugsbereich
Auch in den harmonischsten Hühnerstämmen herrscht eine Rangordnung. Sodass die schwächeren Tiere von den ranghöheren Hühnern häufig vertrieben werden. Schafft man im Freilauf einen
Rückzugsbereich, so ziehen sich diese Hühner dort sehr gerne zurück um zu entspannen und etwas Ruhe zu haben. Aber auch Hennen, die vom Hahn häufig belästigt werden nutzen diesen Bereich um etwas
Ruhe zu haben. Einen solchen Bereich kann man sehr leicht anlegen indem man in einer Ecke oder am Rand des Freilaufes viele Büsche, Hecken oder kleine Nadelbäume pflanzt.
Das Sandbad
Auch ein Sandbad dient den Hühnern zum einen dazu, Ungeziefer loszuwerden, und zum anderen fördert es das
Zusammenleben in der Gruppe. Ein Sandbad kann der einfach angelegt werden indem man eine flache Grube von 1*2 Metern in einer Tiefe von ungefähr 30 Zentimetern aushebt und diese mit feinem Sand
füllt. Das ist auch schon alles. Über dem Sandbad kann man auch ein Dach anbringen, das den Hühnern auch bei Regen Schutz bietet. Ein solches Sandbad wird jedoch nach und nach mit Kot
verunreinigt und muss in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Dazu kann man den Sand durchsieben um die groben Schmutzpartikel zu entfernen. Durch Kalk kann man das Ungeziefer im Sand
abtöten. In größeren Abständen sollte man einen Teil oder den kompletten Sand aus dem Sandbad entfernen.
Ein so gestalteter Freilauf ist eine gute Basis für die artgerechte Hühnerhaltung. Natürlich kann man weitere Bereiche in den Freilauf aufnehmen und den Hühnern beispielsweise kleine Hütten und
Unterstände anbieten. Wir haben in diesen Bericht lediglich die unserer Meinung nach wichtigsten Bereiche aufgeführt.
Der Hühnerstall
Immer häufiger kann man beobachten das junge Familien im eigenen Garten einige Hühner halten. Zum einen sind dadurch stets frische Hühnereier vorhanden und zum anderen werden die Kinder so
langsam an Tiere herangeführt und lernen Verantwortung zu übernehmen. In diesem Bericht möchten wir die Grundlagen rund um den Hühnerstall betrachten. Wie groß muss ein Hühnerstall sein,
welche Bereiche muss er haben und wie sollte er eingerichtet sein.
Größe des Hühnerstalles
Die erste Frage, die sich stellt ist wie groß der Hühnerstall sein soll. Um diese Frage beantworten zu können sollte man sich vorab Gedanken darüber machen wie viele Hühner gehalten werden
sollen und welche Rasse gewählt wird. Meist werden 6-8 Hühner und ein Hahn gehalten. Bei großen Hühnerrassen sollte der Stall schon eine Größe von 12 bis 15 Quadratmetern haben. Werden jedoch Zwerghühner wie beispielsweise Chabos gehalten, dann ist auch eine Größe von 6-8 Quadratmetern
ausreichend. Weiter spielt auch eine Rolle ob die Hühner tagsüber aus dem Hühnerstall in einen Freilauf dürfen oder den ganzen Tag über im Stall bleiben müssen. Jedoch darf der Hühnerstall,
auch wenn ein Freilauf vorhanden ist, nicht zu klein geplant werden. In Zeiten der Hühnergrippe und an besonders kalten Winterwochen müssen die Hühner teilweise im Stall bleiben.
Die Legenester
In jedem Hühnerstall sollten Legenester zur Verfügung stehen. Die Hühner suchen diese zum Legen auf und der Züchter hat es einfach die sauberen Eier zu entnehmen. Bei 6-8 Hühnern sind zwei
Legenester ausreichend. Diese können selbst gebaut werden oder auch im Handel erworben werden. Im Handel sind besonders hochwertige Modelle erhältlich bei denen das gelegte Hühnerei in eine
Schublade rutscht und dort geschützt vor den anderen Hühnern ist. Wer er natürlicher mag kann auch einen Obstkorb verwenden, der mit Stroh gefüllt in einer Ecke des Hühnerstalles abgestellt
wird.
Wenn man die Legenester neu in den Stall stellt oder den Platz ändert finden die Hühner diese teilweise nicht sofort. Hier ist es hilfreich wenn man 2-3 Gipseier oder markierte
Hühnereier in das Legenest
legt. So sehen die Hühner wo die Eier hin gehören.
Die Sitzstangen im Hühnerstall
Die wild lebenden Hühner in der Natur bäumen am Abend auf. Mit anderen Worten: Sie suchen höher gelegene Schlafplätze auf Bäumen und Ästen auf um sich dort vor Fressfeinden zu schützen.
Dieser Trieb ist auch bei unseren heutigen Rassehühnern noch vorhanden, daher sollte man auch ihnen einen erhöhten Schlafplatz anbieten. Dazu kann man eine Holzstange etwas erhöht im
Hühnerstall befestigen, auf die sich die Hühner am Abend zurückziehen können. Solche Sitzstangen werden in der Regel von selbst angenommen und aufgesucht.
Dies sind die wichtigsten Bereiche und Einrichtungsgegenstände, die ein Hühnerstall auf jeden Fall aufweisen sollte. Weitere Bereiche wie ein Sandbad, ein Futterplatz und ein Kotbrett sind zu
empfehlen, aber nicht unbedingt notwendig. Ein Sandbad beispielsweise kann auch im Freilauf angelegt werden. Weitere Tipps zum Bau des Hühnerstalles findet man unter: XXXX
Würde es nach deinen Hühnern gehen, so läge die optimale Temperatur dauerhaft um die 20 Grad. Der Winter
dürfte somit nicht gerade ihre Lieblingsjahreszeit sein.
Natürlich hängt das aber auch, wie so oft von der jeweiligen Rasse ab. Die alten Landrassen sind durchaus
kältetoleranter als so manch modernere Züchtung. Empfindlicher sind unter anderem zum Beispiel nackthalsige Hühner oder auch Hühner mit besonderer Gefieder-züchtung. Seidenhühner oder auch so
genannte struppfiedrige Rassen beispielsweise besitzen kein besonders dichtes Gefieder und sind somit weniger kältetolerant.
Allgemein gilt jedoch für dich: Der Stall sollte möglichst frostfrei gehalten werden und die Hühner müssen
auch im Winter viel Bewegung haben, damit ihnen nicht kalt wird. Also heißt es wie immer bei unseren Gartenhühnern: Raus mit Euch!!!
Hier noch 7 Tipps für Eure Hühner im Winter:
1.Wärmedämmung im Hühnerstall
Dein Hühnerstall sollte idealerweise wärmegedämmt sein. Das bedeutet die Temperaturen im Stall dürfen
möglichst nicht unter Null Grad sinken. Machbar ist dies durch eine doppelwandige Bauweise des Stalles (z.B. Holz - Isolierwolle - Holz) oder so genannte Sandwitchplatten, welche in
unterschiedlicher Dicke direkt verbaut werden können.
Besitzt du bereits einen Holzstall so ist es auch hilfreich alle Ritzen der Stallwand zu versiegeln, eine
Plane oder Plexiglas anzubringen oder auch Styropor in Wetterschutzplane eingewickelt an den Außenwänden zu verwenden, um den Stall zu wärmen.
Außerdem sorgt die Stallgröße immer wieder für Missverständnisse. Die Tiergesundheit kann durch einen zu
großen Stall erheblich beeinträchtigt werden, denn die Tiere wärmen sich bei zu viel Fläche nicht mehr ausreichend gegenseitig. Es kommt schnell zu Stoffwechselproblemen und Atemwegserkrankungen,
denn die Körpertemperatur liegt mit ca. 41 Grad Celsius höher als bei uns und der Kraftaufwand zur Temperaturerhaltung ist dementsprechend höher.
Idealerweise werden pro Quadratmeter 3-5 kleine Hühner bzw. 2-4 große Hühner gehalten.
2 .Heizen - zu viel des Guten!
Schon im Herbst gewöhnen sich die Tiere langsam an die kühleren Temperaturen. Der Stoffwechsel passt sich
der Kälte an. Wie schon erwähnt, gilt es den Stall möglichst frostfrei zu halten. Ein starkes Aufheizen ist jedoch nicht erforderlich. So sollte der Temperaturunterschied zwischen Innen- und
Außentemperatur bei Erwachsenen Hühnern nicht mehr als 5 Grad betragen. Rotlichtlampen sind dazu nicht geeignet, da sie schnell punktuell zu viel Wärme abgeben und zu hell sind. Der
Tag-Nacht-Rhythmus kann durch solche Lampen gestört werden. Auf zusätzliche Wärmequellen solltest du also verzichten. Besser ist es die Isolierung in den Vordergrund zu stellen. Kommt das Huhn
aus einem stark aufgeheizten Stall in den kalten Winter-Auslauf, so drohen unter Umständen Atemwegserkrankungen, die beim Geflügel aufgrund des empfindlichen Luftsacksystems schnell
lebensbedrohlich werden können.
3. Mehr Einstreu
Geize im Winter nicht mit der Einstreu herum. Warme Nester fördern die Legetätigkeit und auf dem Boden des
Hühnerstalles wirkt die Einstreu isolierend. Ideal sind feinere Einstreuvarianten wie Hobelspäne, Dinkelspelzen oder gehäkeltes Stroh.
4 .Wasser zu jeder Zeit
Du solltest deinen Tieren immer ausreichend Wasser zur freien Verfügung anbieten. Im Winter erfordert das
oft zusätzlichen Aufwand. Um nicht immer wieder neues Wasser zum Stall schleppen zu müssen gibt es ein paar Tricks. Zum einen sollte lauwarmes Wasser verwendet werden... denn wie sich vermuten
lässt: Es friert nicht so schnell ein! Außerdem kann man bei einer offenen Wasserschale einen Tischtennisball hineinlegen. Durch die ständige Bewegung wird die Vereisung deutlich verlangsamt. Für
Hühnerrassen mit langen Kehllappen sind offene Tränken jedoch nicht zu empfehlen. Aufgrund der Kälte kommt es zu Erfrierungen der nassgewordenen Kehllappen. Besser sind in diesem Fall spezielle
Geflügeltränken, die dafür Sorgen, dass nur der Schnabel die Wasserquelle berührt. Für die ständige Verfügbarkeit von Wasser sind zu guter letzt noch Heizplatten für die Hühnertränke zu
empfehlen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und sie sind ungefährlich und verhindern das Einfrieren der Tränke sehr zuverlässig ohne zusätzlichen täglichen Aufwand. Nachteil ist allerdings,
dass sie eine Stromquelle benötigen.
5 .Futter beschaffen
Ein Allesfresser auf ständiger Futtersuche - das beschreibt das Huhn wohl am Besten. Sobald jedoch
Bodenfrost herrscht oder eine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, muss du dich zusätzlich um eine ausgewogene Ernährung kümmern.
Zum täglich angebotenen Körnerfutter können folgende Dinge hervorragend zusätzlich im Winter gefüttert
werden:
Aufgeweichte Haferflocken
Mehlwürmer (tierisches Eiweiss ist eine gute Energiequelle)
Grünkohl (extrem praktisch: wenn du ihn im Garten angebaut hast, kann er stehen bleiben und im Winter nach
und nach frisch gefüttert werden!)
Rote Beete
Salate
Kürbis (kannst du wunderbar im Winter lagern!)
Obst ist hingegen nicht zu empfehlen. Die Fruchtsäuren können die Magen-Darm-Flora stark beeinträchtigen
und nicht selten kommt es zu Durchfallerkrankungen.
Viele Leute verfüttern auch häufig Reste vom Mittagessen. Daher sei an dieser Stelle nochmal darauf
hingewiesen, dass Essensreste nicht an lebensmittelliefernde Tiere verfüttert werden dürfen. Werden Eier oder Fleisch der Hühner jedoch selbst verzehrt und nicht verkauft oder an Fremde
abgegeben, so stellt dies kein Problem da.
6. Sandbad überdachen
Das Sandbad sollte im Winter unbedingt überdacht sein, damit kein großes Matschloch entsteht, in dem kein
Huhn mehr staubbadet. Denn die Gefiederpflege ist für Hühner besonders wichtig und muss täglich ermöglicht werden. Sie dient unter anderem der Abwehr von Parasiten, ist eine gute
Beschäftigungsmöglichkeit und immer ein Zeichen für ein ausreichendes Wohlbefinden der Tiere. Nebenbei baden Hühner am liebsten zusammen in einem Sandbad... also sei nicht so sparsam mit der
Größe der Wohlfühlecke ;)
7. Erfrierungen vermeiden
Herrschen draußen Minustemperaturen, so sollte bei einigen Hühnerrassen und bei allen Hähnen mit langen
Kehllappen oder Kämmen darauf geachtet werden, dass es nicht zu Erfrierungen kommt. Diese Hautanhänge sind stark durchblutet, besitzen viele kleine Gefäße und nur wenig Schutz gegen die Kälte. So
wie beim Menschen die Finger und Zehen zuerst kalt werden, wenn man im Winter draußen herumspaziert, so erwischt es bei den Hühnern oft den langen Kamm bzw. den langen Kehllappen. Es kann schnell
zu starken Erfrierungen kommen, welche durchaus zum Verlust der Spitzen führen kann. Nicht lebensbedrohlich, aber sicherlich auch nicht angenehm für das Tier... und schön aussehen tut es
natürlich auch nicht. Entgegen wirken kannst du, indem du bei Dauerfrost die entsprechenden Stellen mit Vaseline einschmierst und so die Kälte nicht in die Tiefe des Gewebes dringen lässt.
Also: Wenig Aufwand große Wirkung!
Wie du siehst kann Hühnerhaltung im Garten auch im Winter problemfrei und mit ein bisschen Mehraufwand
funktionieren. Sollte es doch zu Problemen mit Atemwegserkrankungen kommen, wende dich immer möglichst rasch, nachdem du das Schnupfengeräusch hörst an einen Geflügeltierarzt in deiner Nähe, er
weiß was zu tun ist.